Berufsordnung
für die durch den HLC Health Living Concept Academy anerkannten Gesundheitspraktiker
- Allgemeine Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibung
Der Gesundheitspraktiker arbeitet mit der Gesundheit in Sinne der Definition der WHO. Der Gesundheitspraktiker fördert körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden über folgende Wege:
- Durch Entspannung
2 und durch Persönlichkeits- und Bewusstseinsentwicklung.
Die Aufgabe der Gesundheitspraktiker ist, Menschen in ihrer
individuellen Gesundheitskompetenz zu begleiten und zu fördern.
Gesundheitskompetenz erschließt sich gemäß der Salutogenese. Die Salutogenese erklärt wie Gesundheit entsteht, wie Menschen trotz Risiken gesund bleiben und wie in der Praxis Gesundheit gefördert werden kann. Voraussetzungen empfinden zu können.
Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung und Lebenssinn in der dynamischen Balance von persönlichen Begabungen und realistischen Möglichkeiten zu entwickeln.
Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit, für soziale Gerechtigkeit und ökologische Fließgleichgewichte übernehmen zu können.
Wissenschaftliche Grundlage für den ersten Fähigkeitsbereich sind unter
anderem die Psychoneuroimmunologischen Forschungsergebnisse zur Bedeutung der Konfliktbewältigung, sowie der
Genuss- und Glückserfahrung für die psychische und körperliche Gesundheit und Forschungsergebnisse über die gesundheitsfördernde Bedeutung von aktiver und passiver Entspannung.
Wissenschaftliche Grundlage für den zweiten Fähigkeitsbereich sind die
Forschungsergebnisse aus der Lern-und Entwicklungspsychologie unterstützen, das Selbstverwirklichung und Lebenssinn im Rahmen der bewusst erlebten Möglichkeiten die Schlüsselerfahrung für psychosoziale Gesundheit sind.
Gesundheitspraktiker sind in folgenden Arbeitsbereichen tätig.
Sie bieten Einzel- und Gruppenarbeit in unterschiedlichen Bereichen an: zur Entspannung, zur allgemeinen Stärkung und Vitalisierung, zum Wohlfühlen, zu Wellness und zu bewusstem Sinnenerleben an Sie arbeiten hierbei mit unterschiedlich Methoden (z. B. Entspannungsmassagen), mit energetischen Methoden (z. B. energetische Balance-Techniken), mit übenden Verfahren (z. B. mentale und körperliche Lernsysteme) und mit Unterstützung entspannender und belebender Mittel (z.B. Öle, Farbkarten, Düfte) und Geräte.
Sie leiten Kurse und Einzelarbeit zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung. Sie wenden hierbei Methoden an, die geeignet sind, festgefahrene
Mindset, Fühlen, Erleben und Emotionen in einen positiven Prozess zu bringen. Die neuen Erfahrungen schrittweise in Verbindung mit dem Gefühl von Sicherheit zu gewinnen (zum Beispiel: schriftliche u. körperliche Übungen, besondere Entspannungsformen, Phantasiearbeit, intensivierende Sinneserlebnisse, Meditative Arbeit u. a.).
Die Selbstanwendung von Methoden der Entspannung und
körperlich/geistigen Entwicklung in die Theorie und Praxis sowie Wissens und Informationen werden von Gesundheitspraktiker vermittelt.
Dies können Methoden aus allen Bereichen der Gesundheitsarbeit, der
Volksheilkunde, des gesundheitsfördernden Sportes, der Ernährung, Makro und Mikronährstoffe, der Wellness usw. sein.
Sie beraten bei allgemeinen und speziellen Lebensproblemen insoweit Themen der Gesundheit (im Sinne der oben genannten Sichtweise) betroffen sind.
Sie wenden hierbei Methoden der beratenden, Klienten orientierten
Gesprächsführung an.
- Klare Abgrenzung zu den heilenden Berufen.
Unterschiede zu und Gemeinsamkeiten mit anderen Berufen
Die Unterschiede zu Heilpraktiker, Geistheiler und anderen Heil
berufen:
-In den Heilberufen ist der Anlass der Arbeitsbeziehung Leiden, Krankheit,
Schmerzen oder das Interesse an Vorsorge.
Bei Gesundheitspraktiker sind Anlässe der Arbeitsbeziehung der Wunsch nach Entspannung und Vitalität oder nach Selbsterfahrung und Bildung.
-In den Heilberufen ist die Diagnose der Ursachen notwendiger Bestandteil
der Praxis.
Gesundheitspraktiker erfragen oder untersuchen die
Interessen, die Ressourcen, Gaben und Entwicklungsmöglichkeiten. Sie erstellen keine ursächlichen Diagnosen.
-In den Heilberufen gibt es die Rolle der Patienten und der
Behandler.
Gesundheitspraktiker bieten ihre Arbeit Kunden,
Klienten oder ggf. Schülern bzw. (Kurs-)Teilnehmern an.
-In den Heilberufen wird behandelt und die Behandlung ist abgeschlossen,
wenn Heilung oder ein mögliches linderndes Ziel erreicht ist.
Gesundheitspraktiker wenden Methoden oder Techniken an. Sie bieten grundsätzlich Arbeits- und Erlebniseinheiten an, die jederzeit auf Wunsch der Kunden beendet werden können.
Im Rahmen der Geistheilung, die laut Urteil des Bundesverfassungsgerichtes auch ohne HP-Zulassung erlaubnisfrei möglich ist, liegt der Sinn der rituellen oder seelsorgerischen bzw. spirituellen Handlung im Behandeln oder im Stärken von Selbstheilungskräften.
Wenn Gesundheitspraktiker/innen spirituell arbeiten liegt der Sinn ihrer Arbeit im Stärken der allgemein vitalisierenden Kräfte oder in einer bewusstseinserweiternden Arbeit.
Es liegt einer Beziehung zu ähnlichen Tätigkeitsbereichen
Gesundheits-, Lebens-, Stil-, Ernährungs-, Energie-Berater und
psychologische Berater vor.
Beratung gehört in den verschiedenen Formen und zu unterschiedlichen Themen zur Arbeit von Gesundheitspraktikern.
Gesundheitspraktiker unterscheiden hierbei deutlich zwischen
informativer Beratung und Klienten orientierter Gesprächsführung im Sinne des Erarbeitens eines Themas oder der angeleiteten Selbsterfahrung (die keine Beratung mehr darstellt, sondern eine pädagogische Arbeitsbeziehung voraussetzt). Sie entspricht dem Gesundheitspädagogen und ist ein Nicht Hilfsheilberuf. Gesundheitsanimation gehört ebenfalls in den Bereich.
In der Regel werden hier einzelne, meist medizinisch ausgerichtete Vorsorgemethoden oder Rehabilitationshilfen unterrichtet. Dies kann ein Aspekt der Arbeit von Gesundheitspraktiker sein, speziell, wenn entsprechende Ausbildungen vorliegen. Insgesamt ist das Arbeitsspektrum der Gesundheitspraktiker jedoch breiter angelegt und das erfahrende und sinnerfüllende Lernen hat Vorrang vor einem direkten Vorsorge- und Rehabilitationseffekt.
Trainer oder Lehrer für Entspannung, Wellness, Fitness, Balance,
mentale Kompetenz usw.
Diese Berufe betonen Einzelaspekte (Entspannung, Wellness usw.); Gesundheitspraktiker nehmen in Anspruch, die Einzelaspekte in Bezug auf eine gesundheitliche Zielsetzung umzusetzen. Wobei, wie oben erläutert,
Gesundheit als eine eigenständige individuelle Fähigkeit angesehen wird, die gesundheitspraktisch unterrichtet werden kann und erlernbar ist.
Der Beziehungen zu besonderen Methoden:
Einzelmethoden zur Körpererfahrung, Spiritualität, Naturerfahrung,
Selbstheilung u. a. (z. B. Rebirthing, Schamanistische Arbeit und andere kulturell-rituelle Verfahren)
Insoweit diese Methodenanwendungen primär Problem- oder
konfliktaufdeckende und kathartische Arbeitsformen verwenden, die den
entsprechenden Theorie- und Erklärungsmodellen folgen, gehören sie in den Bereich der (psychotherapeutischen) Heilpraxis. Gesundheitspraktiker können Elemente und Einzeltechniken aus den verschiedenen Methoden benutzen, um Anregungen für Selbsterfahrung und Persönlichkeitsbildung zu strukturieren.
Jede Methoden- oder Technikanwendung wird bei
Gesundheitspraktiker immer den Charakter von Anregung und offener
Erfahrung haben. Ein Beenden der Erfahrung ist jederzeit ohne
Probleme (körperlicher oder psychologischer Art) möglich.
Spirituelle Pädagogik, spirituelle Lehrer
Diese Berufsrichtungen stellen einzelne Erfahrungsformen und Systeme aus dem religiösen und spirituell-psychologischem Bereich in den Mittelpunkt der Arbeit.
Gesundheitspraktikern werden spirituelle Erfahrungen und
religiöse Themen und Lebens-Sinnfragen immer fördern, da Sinnerfahrung und Glaubensverankerung wesentliche Grundlage von Gesundheit und
Gesundheitskompetenz sind. Sie bieten ihren Teilnehmer die Möglichkeit,
verschiedene spirituelle und religiöse Dimensionen und Systeme
kennenzulernen. Die Offenheit der Arbeit ist für Gesundheitspraktiker
unter diesem Aspekt von besonderer Bedeutung.
Gesundheitspraktiker vermeiden es manipulative, suggestiv-religiöse einzusetzen Methoden und haben die Fähigkeit entwickelt sie zu
erkennen und kritisch mit ihnen umzugehen.
Der Gesundheitspraktiker berät in einem offenen und informativen Gespräch über Mikronährstoffe. Er spricht Empfehlungen aus.
In der Heil Praxis werden sie verordnet.
Für Gesundheitspraktikern können viele Methoden Medien der
Arbeit sein.
- Arbeitsfelder
Gesundheitspraktiker sind überwiegend freiberuflich tätig. Die
Freiberuflichkeit ergibt sich aus der pädagogischen Grundlage des Berufes.
Gesundheitspraktiker bieten geistige und praktisch-pädagogische
Dienstleistungen an.
Auch Anstellungen bei Ärzten, Heilpraktikern, in Einrichtungen des
Gesundheits- und Bildungswesens sind möglich.
Sie arbeiten
– in der eigenen Praxis,
– in der Gesundheitsvorsorge und -beratung, – als Kursleiter und
Referent,
- in Kooperationsgemeinschaften mit Ärzten, Heilpraktikern, Reha-
Einrichtungen und so weiter,
in der Weiterbildung bei Vereinen und Bildungsträgern- in pädagogischen
und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern- in der Kunst, im Sport und vor
allem im Freizeitbereich.
Gesundheitspraktiker bieten in der Regel Einzel- und Gruppenarbeit an.
- Berufsanforderungen und Berufspflichten
- 1. Allgemeine Praxisanforderungen
Gesundheitspraktiker stellen ihr Können und Wissen in den
Dienst der Gesundheitskompetenzen ihrer Klienten und Teilnehmer.
Sie sind verpflichtet ihre Fähigkeiten und Methoden beständig daraufhin zu
überprüfen und zu verändern, dass sie ein Maximum an Eigenaktivität der
Klienten ermöglichen.
Gesundheitspraktiker akzeptieren Zweifel und Widerstände der
Klienten. Grundsätzlich arbeiten sie nicht mit Widerständen und Zweifel
oder gar gegen sie. Es wird nicht mit konfliktaufdeckenden
oder provozierenden Methoden gearbeitet.
Tauchen Hinweise auf Krankheiten körperlicher oder psychologischer Art auf, so wird grundsätzlich auf die Behandlung durch heilkundige Fachleute
verwiesen.
Gesundheitspraktiker sind verpflichtet, sich über mögliche Gefährdungen
und Nebenwirkungen ihrer Methoden zu informieren und hierüber ihre
Klienten/innen aufzuklären.
Der Gesundheitspraktiker unterliegt der Schweigepflicht.
4.2.Der allgemeine Ablauf der Arbeit folgt folgenden Grundsätzen:
Die Zusammenarbeit zwischen Klient und GP erfolgt zu Beginn in
einzelnen Arbeitseinheiten (Lernsequenzen). Arbeitsvereinbarungen sollen nicht mehr als ca. 10 Einzelstunden oder 10 Kurstage beinhalten.
Zu Beginn einer Arbeitseinheit werden Fragen oder Themen formuliert und es werden die Wege bzw. konkreten Formen beschrieben, mit denen diese
Themen erkundet werden sollen. Ferner wird festgelegt bzw. besprochen: Die Eigenverantwortung der Klienten/innen, die finanzielle Regelung, Dauer, Bedingungen der Beendigung der Zusammenarbeit, Klarstellung der Erfahrungsarbeit im Unterschied zur Heilarbeit, Hinweis auf mögliche
Gefährdungen.
Nach jeder Erfahrungssequenz besteht die Möglichkeit des Gespräches.
Entgelte für Leistungen
Gesundheitspraktiker erhalten für Ihre Leistungen ein Honorar von
Klienten und ggf. Kostenersatz für Sachaufwendungen. Das Honorar ist
grundsätzlich nach einer Sitzung, Anwendung oder Gruppenarbeit zu erheben.
Vorauszahlungen in der Einzelarbeit sind untersagt. In der Gruppenarbeit ist Anzahlung aus finanzpraktischen Gründen erlaubt.
Allerdings ist auf die prinzipielle Rücktrittsmöglichkeit hinzuweisen. Rücktrittsgebühren dürfen ausschließlich die Sachkosten (z. B. für Tagungshäuser usw.) betreffen.
Die Höhe der Honorare sollte dem Zeit- und Leistungsumfang angemessen sein.
Der vom Verband vergebene, urkundlich bestätigte Berufstitel lautet:
Gesundheitspraktiker HLC Health Living Concept Academy.
Dieser Titel besagt, dass der Gesundheitspraktiker eine von HLC Health Living Concept Academy anerkannte Ausbildung abgeschlossen hat und den Richtlinien dieser Berufsordnung
verpflichtet ist. Der Gesundheitspraktiker hat die Kompetenz, mit verschiedenen
Einzelmethoden gesundheitspraktisch zu arbeiten.
Praktiker/innen sind der Berufsordnung der Gesundheitspraktiker/innen
verpflichtet.
4.3Werbung
Gesundheitspraktiker sind verpflichtet in ihrer Werbung, Klienten-
Informationen und sonstigen berufsbezogenen Veröffentlichungen folgende
Kriterien zu berücksichtigen:
Es ist eine allgemein (oder den angesprochenen Gruppen entsprechende)
verständliche Sprache zu verwenden. Dies gilt auch für die Informationen zur Technik bzw. Methode.
Es muss zwischen unterschiedlichen Zielen differenziert werden, insbesondere
zwischen Entspannung/Vitalität und Bildung/Selbsterfahrung
Die Art der Arbeit ist genau anzugeben (z. B. Gruppenarbeit; Übungen;
Anwendungen u. a.)
Die Angebote müssen der tatsächlichen Qualifikation und Ausbildung
entsprechen und es dürfen keine unklaren Titel oder Ausbildungsverweise
benutzt werden
Es dürfen keine Heilversprechen oder besondere Hinweise auf Heilwirkungen
zu Werbezwecken verwendet werden. Auch der Hinweis auf
Selbstheilungskräfte ist zu unterlassen. Gleichzeitiges werben für heilende
Tätigkeit, auch für Geistheilung und Gesundheitspraktischer Arbeit ist zu
Unterlassen.
In Klienten Informationen/ AGB sind u. a. verbindlich aufzuführen: Hinweise auf
allgemeine oder (falls notwendig) spezielle Gefährdungen und
Nebenwirkungen; die genauen Kosten, ggf. einschließlich von Zusatz- oder
Folgekosten; die Wirkungsweise oder
Funktionsweise der angewendeten Methoden;
Erläuterung der Rücktrittsbedingungen und der Möglichkeit des Beendens der Zusammenarbeit
4.4.Interne und externe Kooperation
Gesundheitspraktiker können mit allen Berufen zusammenarbeiten.
Hierbei bleibt ihre Eigenverantwortung für die gesundheitspraktische Arbeit unberührt.
Gesundheitspraktiker üben untereinander und auch gegenüber Mitglieder
anderer Berufsgruppen eine von Respekt und Sachlichkeit getragene Kritik.
Konflikte, die aus internen Uneinigkeiten und aus Nachrede entstehen werden vorrangig innerhalb des Verbandes mit Hilfe qualifizierter Mediatoren gelöst.
4.5. Qualifikationsanforderungen
Gesundheitspraktiker/innen haben in der Regel eine Berufsausbildung
abgeschlossen und einige Jahre Berufserfahrung. Ein Mindestalter von 25 Jahren sollte gegeben sein. Die Ausbildung zum/r Gesundheitspraktiker HLC Health Living ConceptAcademy erfolgt durch den Besuch der Health Living Concept Academy.
Die Ausbildungen umfassen in der Regel:
Ausbildungen in den Grundlagen und in der Praxis einzelner Methoden
(Techniken), die für die Anwendungsbereiche Entspannung/Vitalität und/oder
Persönlichkeitsbildung/Selbsterfahrung geeignet sind
Eine besondere gesundheitspraktische Weiterbildung, die Fähigkeiten der
kommunikativen Vermittlung, Klienten orientiertes Arbeiten und Gesprächsführung vermittelt.
Gegebenenfalls verschiedene Weiterbildungen zur Vertiefung.
Jedes Mitglied ist verpflichtet, im Rahmen der eigenen Aus- und Weiterbildung
die in der folgenden Übersicht genannten Grundqualifikationen zu entwickeln und fortlaufend zu erweitern.
4.5.2 Methoden
Anerkannte Mitglieder der HLC Health Living Concept Academy
beherrschen die gesundheitspraktische Anwendungsfähigkeit mindestens einer Hauptmethode in den Bereichen:
Entspannung/Vitalität und/oder Persönlichkeitsbildung und
Selbsterfahrung
Sie kennen die wissenschaftlichen Grundlagen ihrer
Schwerpunktmethoden und die entsprechenden Theorien über die
funktionalen Zusammenhänge.
Sie können ihre Methoden alltagssprachlich vermitteln. Sie können
erläutern, wie sie im Anwenden ihrer Methode Entspannung/Vitalität
und/oder Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen.
Sie können erläutern, wie sie methodisch, das heißt in einzelnen
konkreten Vorgehensweisen, Wissen und Fähigkeiten der Klienten/innen
aufgreifen, wie sie neue Erfahrungsmöglichkeiten anregen und wie sie
diese mit dem Alltag der Teilnehmer verbinden.
Hierbei können sie auch darstellen, wie sie gegebenenfalls mit
Heilungserwartungen und mit vorhandenen Leiden oder Problemen
umgehen.
4.5.3. Umgang mit Gefährdungen
Anerkannte Mitglieder der HLC Health Living Concept Academy besitzen die Kompetenz, mögliche
Gefährdungen, die im Kontext ihrer Arbeit entstehen können,
einzuschätzen und damit umzugehen.
Sie können im Rahmen einer allgemeinen Kompetenz Hinweise für
schwere Krankheiten oder Gefährdungen erkennen, die eine
gesundheitspraktische Arbeit ausschließen und die eine vorherige oder
begleitende Behandlung notwendig machen (zum Beispiel: schwere
psychische Störungen; Vermeiden ärztlicher Konsultationen aus Angst;
Leichtfertigkeit mit schweren Krankheiten usw.).
Sie sind in der Lage, besondere Gefährdungen, die bei der Anwendung
ihrer Schwerpunktmethoden auftauchen können, einzuschätzen, zu
erkennen und mit ihnen verantwortungsvoll umgehen.
Sie kennen die möglichen Nebenwirkungen ihrer Methoden, können diese
darstellen und mit diesen verantwortungsvoll umgehen (zum Beispiel:
spezifische Gefährdungen oder auch seltene Reaktionen bei einzelnen
Übungen oder Praktiken; aber auch die allgemeinen
Wirkungszusammenhänge bei Entspannungsmethoden und bei
sensitiven Erfahrungen).
Sie haben den Nachweis der Fähigkeiten in Erster Hilfe erbracht (und
regelmäßig aktualisiert) und sind bewusst im Umgang mit psychischen
Gefährdungssituationen.
4.5.4. Fähigkeiten der allgemeinen Lebens-und Gesundheitsberatung
Anerkannte Mitglieder der HLC Health Living Concept Academy haben Kompetenzen in der allgemeinen Lebens- und Gesundheitsberatung
Sie besitzen Fähigkeiten in beratender, aktivierenden und
Klienten orientierter Gesprächsführung und Kompetenz zur kritischen
Informationsverarbeitung.
Sie haben Kenntnisse über Beratungsstellen und andere Angebote, die
eine produktive Ergänzung zur eigenen Praxis darstellen.
4.5.5 Verantwortungsvolle Arbeit mit Menschen
Anerkannte Mitglieder der HLC Health Living Concept Academy bilden sich in den grundlegenden Fähigkeiten und Einstellungen kontinuierlich weiter aus, die für
jede verantwortungsvolle Arbeit mit Menschen relevant sind
Empathie und Distanzfähigkeit, Offenheit und Akzeptanz in Bezug auf
Entscheidungen und Wege der Klienten, auch wenn diese sich von der
eigenen Erfahrung unterscheiden.
Selbstkritisches umgehen können mit Projektions- und
Übertragungserfahrungen, die eine eigene psychische und existentielle
Stabilität zu gewährleisten.
Kenntnisse der Gesetzeslage in Bezug auf: Haftung, Werbung, Steuer
u.a. zu aktualisieren
Kooperationsfähigkeit mit anderen Fachleuten
4.6 Das System der Qualifikationssicherung
Grundprinzipien
Das System der Qualifikationssicherung dient der Sicherheit der
Klienten und Teilnehmern und dem persönlichen Vergewissern
der Gesundheitspraktiker über ihren eigenen
Qualifikationsstandart.
Das System besteht ausfolgenden Elementen:
Die Ausbildung, die in der Regel mit einer Prüfung zur Anerkennung
als Gesundheitspraktiker der HLC Health Living Academy abgeschlossen wird. Die Ausbildung findet bei durch den zertifizierten
anerkannten Ausbildungsdozenten der HLC Health Living Academy statt.
Dem Einhalten folgender Verbindlichkeiten:
Mindestens eine Supervision oder supervidierende Weiterbildung pro
Jahr (siehe Erläuterungen) fachlich-methodische Weiterbildungen in
den eigenen Schwerpunktmethoden.
Aktualisieren der Kenntnisse in erster Hilfe mindestens alle drei Jahre
Je nach Schwerpunktmethode Aktualisieren der Kenntnisse und
Fähigkeiten zu besonderen Gefährdungen, Nebenwirkungen und
Praxisbesonderheiten.
Die Vorlage der Nachweise zur Weiterbildung wird in einem
Zertifikat bestätigt.
4.6.2 Erläuterung zur Supervision
Sinn der Supervision ist eine kontinuierliche Reflexion der eigenen
Entwicklungen in der Praxis. Ihre besondere Aufgabe ist, die Sicherheit in
Bezug auf mögliche Gefährdungen zu stärken und die Entwicklungsprozesse
bewusst zu fördern, die eine Qualität der gesundheitspraktischen Arbeit
erhöhen.
Inhalte der Supervision ist in der Regel ein Fallbericht. Thema sind die
besonderen gesundheitspraktischen Aspekte (nicht die technisch-methodische
Thematik). Supervisor werden vom der HLC Health Living Concept Academy benannt.
Der Umfang der Supervision sollte mindestens 1 ½ Stunden pro Jahr sein (eine Sitzung). Praxisentwicklungsberatungen bei anerkannten Berater sind gleichwertige Fortbildungen.
Alternativ können supervidierende Weiterbildungen und Sonderseminare besucht werden. Ebenso werden die Wiederholung von Ausbildungseinheiten als Supervision anerkannt.
4.6.3 Zum Praxisbericht
Anerkannte Gesundheitspraktiker sollten grundsätzlich ihre Werbung und
ggf. weitere Veröffentlichungen durch den Service des Verbandes auf die
gesetzlich geforderte Klarheit der Angebote und Formulierungen überprüfen
lassen.
Wenn dies nicht geschieht, gehört es zu den Verbindlichkeiten, mind. alle drei Jahre aktuelle Werbung oder Veröffentlichung (Klienten Informationen, Artikel u. ä.) vorzulegen und einen kurzen Einblick in die Praxisentwicklung zu geben. Insbesondere sind ggf. die Nachweise der
Weiterbildungsverbindlichkeiten vorzulegen.
4.6.4 Verfahren bei Nichteinhaltung der Verbindlichkeiten
Die HLC Health Living Concept Academy benennt Mitglieder, in der Regel Ausbildungsdozent für die Kontrolle der Verbindlichkeiten. Diese Mitglieder sind einem besonderen Verhaltenscodex in Bezug auf Verschwiegenheit und Weitergabe von Praxisinformationen verpflichtet.
Wird durch diese Mitglieder eine fortgesetzte Verletzung der Berufsordnung festgestellt, so wird zunächst die Situation in einem Gespräch mit den Praktikern erörtert und ein Plan zur Veränderung gemeinsam erarbeitet. Der Plan enthält auch verbindliche Zeitangaben.
Bei wiederholten Verstößen erkennt die HLC Health Living Concept Academy das Zertifikat des Mitgliedes ab.